Wiederbelebung des KVP – Mit diesen Tipps gelingt Ihnen die erfolgreiche Umsetzung Ihres KVP Prozesses – KVP Serie Teil 7
Der kontinuierliche Verbesserungsprozess kennt viele Gestaltungsvarianten – wir werden wohl kaum zwei Unternehmen mit einem identischen KVP finden. Das ist wahrscheinlich Fluch und Segen gleichermaßen. Wenn ich viele Aufgaben, Anforderungen und Mitarbeiter unter einen Hut bringen will, bin ich froh über jede Variante – gleichwohl steigt intern als auch firmenübergreifend immer gerne der Druck nach Standardisierung. Der Standard, worauf sich wohl alle schnell einigen können, ist der PDCA-Zyklus – die logisch(st)e Vorgehensweise zur Verbesserung – unser aller roter Faden! Aber alles, was drum herum oder auch darin selbst passiert, ist beliebig unterschiedlich. Wie gesagt, eigentlich auch nicht weiter schlimm – wenn´s denn dann auch funktionieren würde! Das tut es aber leider oft nicht, oder nur zu Beginn und schon bald ist die Luft raus.
Weitere spannende Beiträge aus unserer Serie zum KVP Prozess:
Teil 1: Tipps zur Einführung des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses
Teil 2: Der Kontinuierliche Verbesserungsprozess – Lernen Sie die Bausteine der KVP Organisation kennen
Teil 3: KVP Methoden im Kontinuierlichen Verbesserungsprozess – so ordnen Sie Ihre KVP Werkzeuge im Werkzeugkoffer
Teil 4: Der KVP Coach als Kommunikator – oder wie richtige Kommunikation im KVP funktioniert
Teil 5: Der KVP-Koordinator als organisatorisches Bindeglied
Teil 6: Von der Qualitätsmanagement Philosophie hin zu den QM und KVP Methoden
Teil 7: Wiederbelebung des KVP – Mit diesen Tipps gelingt Ihnen die erfolgreiche Umsetzung Ihres KVP Prozesses
Teil 8: KVP und Führung – Einfach machen … lassen?!
Geben Sie Ihrem KVP Prozess eine 2. Chance!
„Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt“ – ja, Qualität heißt, „Mach’s gleich richtig“ – nicht umsonst hat die „neue“ ISO 9001:2015 die Themen Planung sowie Risiko-/Chancen-Management deutlich in den Vordergrund gehoben. Aber es gibt nach einem schlechten ersten Eindruck ja fast immer eine gute zweite Chance – also wird flugs ein „Revitalisierungsprogramm KVP 2“ aufgesetzt und der bisherige KVP Koordinator „zur anderweitigen Verwendung befördert“. Wenn´s denn so einfach wäre – schon wieder der nächste Fehler! Eine andere Schwalbe macht noch keinen besseren Sommer. Was jetzt erst einmal passieren muss, ist eine Aufbereitung der bisherigen Situation – die deutsche Nationalmannschaft lässt grüßen! Prima wäre, dies auch möglichst objektiv und methodisch unterstützt zu tun. Aus dem Themenkreis Risiken und Chancen kann man sich dann auch gleich z.B. der SWOT-Analyse bedienen: Stärken und Schwächen sowie Chancen und Risiken herausarbeiten. Wie gesagt, es wäre zu Beginn der Initiative zur Prävention schon sinnvoll gewesen. Wichtig ist – auch wenn´s beim ersten Mal nicht so richtig hat klappen wollen – auch die Stärken bzw. fördernden Faktoren herauszustellen, denn selten ist alles schlecht gelaufen – außerdem fördert es die Motivation im Kreis.
Unser Tipp
Ausbildung: In der Ausbildung KVP/KAIZEN Methodenkompetenz erfahren Sie, wie Sie mithilfe verschiedener KVP Methoden Ihre Verbesserungsprojekte erfolgreich realisieren und Ihre Unternehmensprozesse optimieren können.
Sie möchten den KVP Prozess erfolgreich im Unternehmen umsetzen?
Vermeiden Sie diese Fehler und steigern Sie die Motivation Ihrer Mitarbeiter!
Bevor Maßnahmen gezogen werden, gilt es also erst einmal die (Fehler-)Ursachen aufzubereiten – ganz so, wie es der PDCA-Zyklus ja auch vorlebt. Derer kann es viele sehr unterschiedliche geben – anbei eine unvollständige Aufzählung:
- Die Intention von KVP wurde auf den jeweiligen Ebenen nicht Zielgruppenorientierung kommuniziert
- Die Ziele des KVP wurden nicht an die Unternehmensziele angedockt
- Es wurden keine entsprechenden Rollen festgelegt (Entscheidergremium, Koordinator, Coaches, Teammitglieder etc.) bzw. deren Verantwortlichkeiten und Befugnisse nicht sauber abgegrenzt
- Man hat alles den externen Berater machen lassen
- Die Schulungen über PDCA Zyklus und anzuwendender KVP Werkzeuge waren unzureichend
- KVP-Teams wurden nur in der Produktion eingesetzt
- Die Korrektur-/Verbesserungsmaßnahmen wurden nicht auf Wirksamkeit und Signifikanz überprüft, deren Nachhaltigkeit nicht sichergestellt
- Ein Anreizsystem wurde nicht oder nicht nachvollziehbar und fair eingeführt
- Die Führungskräfte verstanden KVP eher als persönliche Bedrohung denn als Coaching-Chance
- Der Betriebsrat wurde nicht ausreichend eingebunden
- Zu viele Projekte/Workshops wurden gleichzeitig gestartet
- Wenn´s eng wurde, war die KVP Teamsitzung immer das erste, was gestrichen wurde
- Den Mitarbeitern wurden zu wenige Ressourcen (Zeit.Räumlichkeiten,Medien etc.) zur Verfügung gestellt
Und, und, und… ein reines Füllhorn an Defiziten aus dem Themengebiet Kommunikation, Organisation und Strukturierung, Schulung, Motivation und Ressourcen also. Wo also anfangen…?
Video: KVP erfolgreich im Unternehmen einführen
Video: PDCA – Was ist der PDCA Zyklus?
Und hier nun ein paar Tipps, wie Sie KVP erfolgreich umsetzen
Vielleicht doch erst einmal mit einem neuen Namen für das KVP Programm – attraktiv, progressiv und identifizierend sollte er sein. Dafür sollte man sich ruhig etwas Zeit nehmen, vielleicht sogar eine Mitarbeiterumfrage diesbezüglich starten und auswerten. Eventuell könnte im Anschluss ein Motto vorgegeben werden, wenn es um die Auswahl der KVP Projekte geht, hat manchmal den Vorteil, alle Unternehmensbereiche für einen definierten Zeitraum zu einem bestimmten Thema zu vereinen. Zum Beispiel geht es im 1. Halbjahr darum, Verschwendung zu erkennen und zu eliminieren. Im nächsten werden dann Durchlaufzeiten reduziert, dann die Kundenzufriedenheit erhöht, anschließend Herstellkosten gesenkt, dann kommunikative Prozesse an Schnittstellen verbessert. Natürlich werden diese Themenschwerpunkte mit den jeweiligen strategischen Zielsetzungen verknüpft – und schon finden auch Führungskräfte Spaß am KVP! Man kann auch mal (gemeinsam) gucken, was andere Unternehmen bezüglich KVP so treiben. Oft bieten diese es sogar gezielt an – kann ja auch gute Werbung sein. Gute Dinge wollen (sollen) gezeigt werden! Und beim Mitarbeiter kommt an: Andere machen´s ja auch – und sogar gut! Es gilt, die räumliche, mediale und zeitliche Ausstattung der KVP-Aktivitäten auf ein seriöses und ansprechendes Niveau zu bringen – man kann nicht viel erwarten, aber gleichzeitig nichts investieren wollen.
Unser Tipp
Gratis E-Learn: Absolvieren Sie den gratis E-Learning Kurs Was ist KVP und erfahren Sie, welchen Nutzen Sie aus dem kontinuierlichen Verbesserungsprozess für Ihr Unternehmen gewinnen können.
Machen Sie KVP Erfolge sichtbar und zeigen Sie Anerkennung!
KVP Erfolge sichtbar machen: In Mitarbeiterzeitungen Interviews mit Teilnehmern veröffentlichen, in den Fluren Großbilder von KVP-Teams und deren Aufgaben darstellen, Kurzpräsentationen oder Messeschauen von durchgeführten KVP Projekten veranstalten, das Intranet nutzen, um laufende Berichterstattung, Termine, Personen und angewendete Werkzeuge aufzuführen … Mit dem Betriebsrat, der Personalabteilung und Führungskräften kann ein faires, nachvollziehbares Honorierungssystem ausgearbeitet werden. Honorieren heißt übrigens nicht zwingend, Euronen zu spenden. Honorieren bedeutet „Anerkennung zeigen“ und da gibt es eine Vielzahl anderer intrinsisch und daher nachhaltig wirkender Maßnahmen! An dieser Stelle konnte und möchte ich natürlich nur oberflächlich auf mögliche Maßnahmen zur Wiederbelebung von KVP eingehen. Aber Sie werden schnell erkannt haben – es gibt nahezu immer eine zweite Chance! Aber diese ist dann auch wirklich meist die letzte – also nutzen Sie sie!
In diesem Sinne und bis demnächst,
Ihr Axel Jungheim
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