Wissensmanagement im Unternehmen
- Relevante Informationen gehen in der Masse unter.
- Mit dem Zuwachs der Informationsmenge schwindet die Handlungskompetenz.
Die Verwechslung von Daten, Informationen und Wissen
- Daten: Es gibt keine Daten an sich. Daten sind immer abhängig von den Beobachtungsinstrumenten (unsere eigenen Sinne, technische Apparaturen oder geistige Instrumente). Daten existieren ohne Bezugsrahmen und besitzen somit keine direkt erkennbare Bedeutung.
- Informationen: Die wahrgenommenen Daten werden dann durch den Filter systemspezifischer Bedeutsamkeit zu Informationen. Die rote Tomate sehe ich nur dann, wenn sie zu ihrer Umwelt einen bedeutsamen Unterschied für mich darstellt. Eine Tomate vor einer gleichfarbigen Wand ist nur schwer sichtbar.
- Wissen: Neue Informationen werden mit bereits vorhandenem und gespeichertem Wissen in Form von Erfahrungsmustern verknüpft. Diese Erfahrungen müssen für den jeweiligen Menschen oder das Unternehmen zur Bewältigung seiner täglichen Aufgaben und Probleme wichtig sein.
Das Wichtigste ist häufig verborgen
Auch das Wissen Ihrer Mitarbeiter besteht zu einem großen Teil aus einem derartigen so genannten „impliziten Wissen“. Dieses Wissen ist subjektives, in der Praxis gewonnenes Erfahrungswissen. Es ist persönlich, kontextspezifisch und daher nur schwer kommunizierbar. „Explizites Wissen“ dagegen ist objektives und abstraktes, zum Beispiel aus Büchern gewonnenes Verstandeswissen. Dies lässt sich in formaler, systematischer Sprache weitergeben. Es ist als Theorie auch kontextfrei verständlich.
Gerade jedoch die impliziten Wissensbestandteile „unterhalb der Wasserlinie“ sind es, die in jedem Unternehmen die Kernkompetenzen ausmachen. Ein Mitarbeiter, der auf eine jahrelange Betriebszugehörigkeit zurückblickt, weiß nun mal vielmehr, als der neue Kollege der aus der Lehrwerkstatt hinzugekommen ist, auch wenn dieser über ein „frisches“ Ausbildungswissen verfügt.
Die Aufgaben des Wissensmanagements
Schritte zum Wissensmanagement im Unternehmen
Wissensmanagement muss von allen Beteiligten getragen werden. Die Etablierung des Wissensmanagement im Unternehmen kann nur gelingen, wenn sämtliche betroffene Personen von dessen Notwendigkeit und dessen Sinn überzeugt sind.
Wissensziele sind richtungsweisend für die das Wissensmanagement begleitenden Aktivitäten. Sie legen fest, auf welchen Ebenen welche Fähigkeiten aufgebaut werden sollen:
- normative Wissensziele (normativ = als Norm geltend/maßgebend/ als Richtschnur dienend).
- strategische Wissensziele (strategisch = genau geplant/einer Strategie folgend).
- operative Wissensziele (operativ = unmittelbar wirkend).
Schritt 3: Wissensidentifikation/-erhebung
Die gezielte Wissensidentifikation muss eine Wissenstransparenz schaffen, die dem Einzelnen im Unternehmen eine bessere Orientierung liefert und einen besseren Zugriff auf das Wissensumfeld ermöglicht. Dies geschieht durch:
- Erfassung von undokumentiertem Wissen der Mitarbeiter: Erfahrungen, Geschäftsbeziehungen, individuelles Know-how, Fähigkeiten.
- Erfassung von dokumentiertem Wissen der Mitarbeiter: Korrespondenz, Protokolle, Aufzeichnungen, Dokumenten-Management- Systeme. Der Wissenstransfer erfolgt dabei durch Zuschauen, Beobachten, Nachahmen, Training oder auch Kursbesuchen. Ein wichtiges Ergebnis: Die eigentlichen Wissensträger werden sichtbar. Diese sind immer die weiteren Machtinhaber, nach den „Offiziellen“ in der Hierarchiestruktur.
Klassifikation bedeutet die Systematisierung von interpretierten Daten und Informationen. Sie ermöglicht das Wiederauffinden. Die Klassifikation unterscheidet zwischen:
- Hard Facts (Patente, Projektstatus, Qualitätsstandards etc.) und
- Soft Facts (Vorhersagen, Meinungen).
Hauptaufgabe der Wissensverteilung ist die Multiplikation von Wissen durch rasche Verteilung auf eine Vielzahl von Mitarbeitern zur Sicherung und Teilung vergangener Erfahrungen. Die Verteilung erfolgt mit Hilfe der technisch-organisatorischen Unterstützung, wie etwa
- Einsatz interner E-Mails, News-Groups
- Groupware, Internet, Intranet
- Austauschrunden, Meetings, WissensraumSie können Ihre Mitarbeiter auch zu wichtigen Themen selbst schulen. In unserem Seminar Train The Trainer zeigen wir Ihnen, wie Sie Inhalte am effektivsten vermitteln!
Der produktive Einsatz von Wissen zum Nutzen des Unternehmens ist Zielsetzung des Wissensmanagements. Das persönliche Arbeitsumfeld muss die Anwendung des Neuen unterstützen und die Bereitschaft zur Nutzung von Wissen auf individueller und kollektiver Ebene fördern. Durch Kündigung, Pensionierung oder Tod verlieren Unternehmen wertvolle Wissensträger. Damit dieses Wissen aber auch zukünftig abrufbar bleibt, müssen Unternehmen das zu bewahrende Wissen selektieren, speichern und regelmäßig aktualisieren.
1 Comment
wow, wirklich spannender artikel. da eröffnen sich ganz neue möglichkeiten für viele!
danke und einen guten tag