Erfolgreiche Teamarbeit – arbeiten im Team will gelernt sein
Arbeitsgruppen oder Teams, gibt es da überhaupt einen Unterschied? Definitiv, sogar mehrere! Ein Team ist zwar immer eine Gruppe, aber nicht jede Gruppe ist ein Team! Eine Gruppe besteht aus mehreren Personen, die – aus welchen Gründen auch immer – zusammen arbeiten. Ein Team besteht aus mehreren Personen, die – selbstbestimmt und gewollt – zusammenarbeiten und gemeinsam ein Ziel verfolgen. Teams und Arbeitsgruppen unterscheiden sich deshalb in der Effizienz der Arbeit, in der Harmonisierung der Wertemaßstäbe, in der gelebten Arbeitskultur und in deren Selbstverständnis als Arbeitseinheit. Lesen Sie im folgenden Text, wie Sie starre hierarchische, an Funktionen orientierte Strukturen durch flexible Teams ersetzen, um in dynamischen Umwelten wettbewerbsfähig zu bleiben. Sie finden ebenfalls die Antwort auf die Frage, wann Teams in der Praxis eingesetzt werden sollten – arbeiten im Team will gelernt sein .
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Eine Arbeitsgruppe wird nicht automatisch zum Team!
Stellen Sie sich vor, Sie pferchen zehn intelligente Technikexperten in einen Raum und bitten Sie, ein neues Smartphone zu entwickeln. Nehmen wir erschwerend an, diese zehn Personen kennen sich noch nicht, sind in ihrem jeweiligen Bereich aber alles exzellente Fachleute. Was glauben Sie, kommt bei dieser Zusammenarbeit heraus und kommt überhaupt rechtzeitig etwas Brauchbares heraus? Diese Fragestellung war zugegebenermaßen eher rhetorischer Natur. Sie trifft jedoch den Nerv vieler missglückter Versuche auf den Zug aufzuspringen, um der Teammode zu folgen. Schuld daran sind ganz unterschiedliche Gründe:
Zielkonflikte, da die große Perspektive fehlt.
Die einzelnen Mitglieder verfolgen jeweils (egoistische) Ziele aus der eigenen Zielperspektive. Diese unterschiedlichen Ziele harmonieren nicht mit dem Teamziel. Es wird viel diskutiert und nur wenig geleistet.
Manipulation, nach dem Motto: „Ich habe die Lösung. Jetzt muss nur noch die Problemstellung entsprechend formuliert werden“.
Häufig haben Gruppenmitglieder bereits eine Art Vorentscheidung getroffen, bevor die eigentliche Arbeit beginnt. Im Rahmen der Diskussionen bringen sie nur solche Informationen ein, die ihr eigenes Vorurteil bestätigen und allein zu ihrer Entscheidung führen. Kurz: Sie versuchen die Gruppe zu manipulieren.
Ängste, durch Kommunikationsprobleme und fehlendes „Wir-Gefühl“.
Gruppendynamische Prozesse können Diskussionen massiv beeinflussen. Wann immer Mitarbeiter fürchten, wegen ihrer abweichenden Meinung diskriminiert zu werden, halten sie sich zurück. Entsprechend opportun verhalten sie sich und behalten ihr Wissen für sich.
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Erfolgreiche Teamarbeit : Was benötigt ein Team um gute Leistungen zu erbringen?
Bei den Faktoren der Teamleistung sind insbesondere drei Bereiche relevant:
1. Das Umfeld, in dem Teams tätig werden.
Zentrale Umfeldfaktoren für die Teamleistung sind die Bereitstellung ausreichender zeitlicher Kapazitäten, Zugang zu Informationen und die geeignete Infrastruktur (z.B. Räumlichkeiten). Eine teamfreundliche Unternehmens- und Führungskultur sind wichtiger Nährboden für nachhaltige und erfolgreiche Teamarbeit. Soll das Engagement in den Teams langfristig nicht untergraben werden, sollten Sie neben den Individualleistungen auch zunehmend Teamleistungen durch Ziel- und Belohnungssysteme fördern und honorieren.
2. Die Aufgabe, die das Team bearbeitet.
Im Prinzip gilt für die motivierende Aufgabenstellung innerhalb der Teamarbeit, was auch für einzelne Personen gilt: Eine hohe wahrgenommene Bedeutsamkeit der Aufgabe führt zu gesteigerter Motivation des Teams. Bedeutsame Aufgaben fördern die Zufriedenheit und das Gefühl der eigenen Bedeutung und Anerkennung. Zur Umsetzung der Aufgaben sollten Sie Ihrem Team auch eine gewisse Autonomie und Eigenverantwortung zugestehen, da Teams während der Erledigung von Aufgaben permanent Entscheidungen treffen müssen.
3. Arbeiten im Team : die Eigenschaften der Teammitglieder selbst.
Gerade bei komplexen Aufgabenstellungen werden interdisziplinäre Teams mit unterschiedlichsten Fähigkeiten benötigt. Dabei ist die Leistung des Teams nicht automatisch die Summe aus den einzelnen Fähigkeiten. Achten Sie unbedingt darauf, dass sich die Fähigkeiten und Kompetenzen je nach Aufgabe ergänzen und komplementär verteilt sind. Die einzelnen Mitglieder müssen sich – trotz unterschiedlicher Fachbereiche – noch gut verständigen können und wissen, worüber der andere spricht. Darüber hinaus sind gerade in Teams soziale und kommunikative Fähigkeiten enorm wichtig für eine optimale Teamleistung.
Damit Teamleistung sich entwickeln kann, müssen alle drei Säulen in ausreichender Ausprägung vorhanden sein. Ist nur einer dieser Bereiche unzureichend, wird das gesamte arbeiten im Team darunter leiden.
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Achtung: Teamarbeit schafft nicht überall einen Mehrwert
Forschungsergebnisse zur erfolgreichen Teamarbeit zeigen ein differenzierteres Bild. Nicht immer sind Gruppen einzelnen Mitarbeitern in der Leistung und bei anderen Kriterien überlegen. Erfahrungen zeigen: Teams benötigen tendenziell mehr Zeit und verbrauchen mehr Ressourcen als einzelne Mitarbeiter! Daraus lässt sich ableiten, dass arbeiten im Team nur dann von Vorteil ist, wenn die Aufgaben von einzelnen alleine nicht erledigt werden können. Nutzen Sie für Ihre Entscheidung folgende Merkmale von Aufgaben, um zu erkennen, ob sie für Ihre Teams geeignet sind:
Fragemerkmal Komplexität
Ist die Aufgabe so komplex, dass sie ein einzelner nicht erledigen kann? Besteht ein Bedarf für verschiedene Perspektiven bzw. wird das Ergebnis besser sein, wenn mehrere Fachkompetenzen beteiligt sind?
Fragemerkmal Gemeinsamkeit
Gibt es gemeinsame, verbindende Ziele, die mit der Arbeit zusammenhängen? Erlaubt die Tätigkeit eine gemeinsame Plattform nur Identifikation für die Gruppe zu bilden? Dies ist z.B. der der Fall, wenn in einem Bereich oder in der Gesamtorganisation grundlegende Veränderungen anstehen.
Fragemerkmal Aufgabenumfang
Ist der zeitliche Umfang der Aufgabe zu groß, sodass sie nur durch arbeiten im Team in der vorgesehenen Zeit erledigt werden kann. Gibt es genug Zeit und andere Ressourcen?
Fragemerkmal Kreativität
Kreative Lösungen benötigen die unterschiedlichen Fähigkeiten und Synergieeffekte eines Teams, da die Lösungsvielfalt in gemeinsamer Denkarbeit größer ist, als wenn die gleichen Mitarbeiter einzeln für sich kreativ arbeiten würden.
Fragemerkmal Entscheidungsqualität
Entscheidungen, die durch Teams gefällt werden, können auf methodischer Grundlage mittels leistungsrelevanter Parameter systematisch gestaltet werden. Dies ist hilfreich, wenn Flexibilität sowie schnelles, effektives Reagieren auf Veränderungen gefordert werden.
Fragemerkmal Akzeptanz
Sollen unternehmensweite Lösungen gefunden werden, die auch von allen Mitarbeitern akzeptiert werden sollen, dann lautet der wesentliche Erfolgsfaktor, diese im Team zu erarbeiten. Dies unterstützt die „lernende Organisation“, wenn sie die Notwendigkeit einer stetigen Weiterentwicklung ihrer Mitarbeiter erkannt hat.
Je mehr dieser Fragen mit „Ja“ beantwortet werden können, desto eher sollte eine Gruppe eingesetzt werden. In jeder Situation, die das Zusammenwirken vielfacher Fertigkeiten, Erfahrungen und Beurteilungen erfordert, erbringt ein Team bessere Resultate, als eine Gruppe von Einzelpersonen, deren Verantwortungsbereiche durch die Linienorganisation genau eingegrenzt sind.
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So erkennen Sie Konflikte in Ihren Teams
Teamkonflikte stören erfolgreiche Teamarbeit undergeben sich, wenn zwischen verschiedenen Personen innerhalb der Teamarbeit, Gruppen oder Organisationen nicht miteinander vereinbare Handlungsstränge bestehen. Dabei entstehen Konflikte in den meisten Fällen nicht aus dem Nichts, sondern werden vielfach durch Bedingungen im Umfeld von Menschen hervorgerufen. Falls Sie Teamkonflikte präventiv vermeiden oder bereits bestehende Konflikte reduzieren wollen, dann sollten Sie die folgende Checkliste mit „konfliktfördernden“ Rahmenbedingungen beachten:
- Überforderung/Unterforderung der Mitarbeiter(innen), z.B. bezüglich Aufgabe, Ziel, Rolle, Zeit, interkultureller Differenzen.
- Individuelle Ansichten der Mitarbeiter(innen) durch verschiedene kulturelle Wertvorstellungen oder unterschiedliche Einschätzungen.
- Verdeckte Ziele der Teammitglieder, z.B. aufgrund Interesse an eigener Karriere, Konkurrenz, Seilschaften.
- Mangelndes Interesse der Teammitglieder am Ziel oder an den Aufgaben, z.B. durch Irritation infolge von fehlender hierarchischer Orientierung bei Mitarbeiter(innen).
- Machtlosigkeit mit dem Gefühl, nicht wirklich mitentscheiden zu können, z.B. bei Mitarbeiter(innen) flacher Hierarchien.
- Angst vor Entscheidungen und deren Konsequenzen, z.B. bei Mitarbeiter(innen) flacher Hierarchien, wenn das Team nicht dahinter steht.
- Vorbehalte, Unfairness aufgrund interkultureller, zwischenmenschlicher Differenzen im Team.
- Nicht eingehaltene Absprachen, die z.B. als Unzuverlässigkeit einzelner Teammitglieder bewertet werden können.
Wird ein Sachkonflikt nicht gelöst, so besteht die Gefahr einer Konfliktverschiebung auf die Beziehungsebene. Beziehungskonflikte sind umso schwerer zu lösen!
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