SIX SIGMA

Six Sigma Rollenspiel – der MBB als Intendant

Six Sigma ist als erfolgreiche Optimierungsstrategie anerkannt, u.a. auch deswegen, weil es gesteigerten Wert darauf legt, bestimmte Rahmenbedingungen vorzugeben und Eckpfeiler zu setzen. Hierzu gehört auch das Definieren konkreter Rollen, die  – wie es der Amerikaner halt so mag – plakative Namen tragen dürfen wie z.B. Champion, Green Belt oder Black Belt.  Eine besonders exponierte Figur in diesem Rollenspiel hat der MBB – der Master Black Belt, den ich Euch heute gerne vorstellen möchte.LP40_MasterBlackBelt

Warum brauch‘ ich ihn ?

Sobald Six Sigma in der Organisation auf etwas stärkerer Flamme kocht, wird schnell klar, dass man eine, später vielleicht sogar mehrere Personen braucht, die das gesamte Rollout fachlich unterstützen, aber auch koordinativ und organisatorisch wirken, sich also letztlich drum kümmern. Oft wird hierbei auch die Position eines Six Sigma Programm-Managers ausgerufen, die der MBB dann bekleidet.


Wie ist er hierarchisch eingeordnet ?

Der MBB ist eine mittlere bis obere Führungskraft, er ist auf Augenhöhe mit den Champions und wird auch dementsprechend honoriert. Er kann eine Stabsfunktion übernehmen, aber genauso gut auch Anführer einer nach allen Seiten ausschwärmenden Prozessoptimierungstruppe sein.

Was sind seine Aufgaben ?

Oha, da sind dann doch einige zu nennen, die für eine Führungskraft in Gänze doch ein ungewohnt breites und differenziertes Spektrum abdecken können, als da wären z.B.:

  • Coaching von sich in Projektarbeit befindenden Green und Black Belts
  • Unterstützung der Champions bei der Projektauswahl
  • Leitung von Six Sigma Workshops
  • Moderation von Six Sigma LenkungsausschüssenSefinitionsixsigmaprojekt1
  • Monitoring der Six Sigma Initiative anhand geeigneter Kennzahlen
  • Durchführung eigener Projekte
  • Kommunikation von Six Sigma im Unternehmen
  • Informationsaustausch mit anderen Unternehmen
  • Ausarbeiten von Trainingskonzepten
  • Trainieren von Green und Black Belts

Gerade bei den beiden letztgenannten Punkten entscheiden sich viele Unternehmen dafür, diese Funktion durch Externe ausfüllen zu lassen, so dass man allgemein in MBB’s unterteilen kann, die trainieren und solche, die es nicht tun.


Welche Fähigkeiten sollte er mitbringen?

Aus den zahlreichen und sehr unterschiedlichen Aufgaben wird ersichtlich, dass der MBB fachlich breiter und v.a. tiefer aufgestellt sein sollte als der Black Belt, aber auch auf Managementebene sich gestalterisch, überzeugend und kommunikativ beweisen muss. Wenn diese für obere Führungskräfte ungewohnte Mischung aus absolutem Detailwissen und klassischen Managementtätigkeiten noch garniert wird durch eigene Projektarbeit, Mitarbeiterführung und evtl. auch noch als höchste Ausbaustufe das Trainieren von GB‘ und BB’s beinhaltet – dann sind wir doch schon sehr dran an der eierlegenden Wollmilchsau.


Wie wird er zum MBB?

Na ja, zumindest muss er schon mal die Ausbildung als Black Belt genossen haben. Dann reicht das Ausbildungsprojekt natürlich nicht aus, um dann gleich MBB zu sein, da sollten mindestens 2 weitere eigene Projekte erfolgreich abgeschlossen sein. Usus ist auch, dass der MBB-Anwärter sich in weiteren klassischen Situationen zeigen und bewähren sollte. Dies sind vorwiegend Projekt-Coaching und -Reviewaktivitäten sowie Trainingssituationen, die ein bereits ausgebildeter MBB begutachtet und anschließend entsprechend differenziertes Feedback hierzu gibt.

Um die fachlichen und didaktischen Belange zu vertiefen, wird des öfteren eine kleine „Diplomarbeit“ angefertigt – der MBB-Kandidat greift ein minitab-unterstütztes statistisches Werkzeug heraus, was heute nicht im BB-Training enthalten ist und erarbeitet hierzu eine Lerneinheit mit theoretischem Hintergrund und Übungen, die er dann auch noch präsentiert.

Im Classroom mit anderen Anwärtern oder alleine im Individualcoaching werden viele aus dem BB-Training bekannten Tools noch fachlich vertieft und um Alternativen erweitert. Ein weiterer Schwerpunkt ist, die Rolle des MBB’s im Unternehmen zu erlernen und in Form von Gruppenarbeiten oder Hausaufgaben die Implementierung und Weiterentwicklung von Six Sigma mitzugestalten. Beispielhafte Themen hierfür könnten sein „Ausarbeitung eines Kommunikationskonzepts“ oder „Durchführung einer „Stärken / Schwächen-Analyse“ oder  „Gestaltung einer nachvollziehbaren Projektauswahl“ etc.

Als Lohn für die ganzen Mühen gibt’s am Ende  dann auch ein Zertifikat, dass die erlernten und erfahrenen Aspekte bescheinigt und vom Ausbilder-MBB unterzeichnet wird. Dass diese gesamte Ausbildung nicht in wenigen Tagen über die Bühne gehen kann, versteht sich nach den vorigen Ausführungen von selbst und wenn es anders wäre, würde die Akzeptanz eines zertifizierten MBB’s doch schwer darunter leiden und das möchte man sich bei dieser herausgestellten Funktion doch schon gar nicht leisten, nicht wahr!?

In diesem Sinne und bis demnächst,
Axel Jungheim

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