SIX SIGMA

Auf dem Weg zum Six Sigma Black Belt – Trainingseindrücke (I)

Ja, der Weg zu den hohen Weihen eines Black Belts ist steinig und schwer – da muss man doch schon so den einen oder anderen Berg überqueren –  in vorderster Front steht da natürlich erstmal das vierwöchige Training an. Vorweg sei aber schon mal gesagt: Es haben bisher alle überlebt – und es gab sogar so manchen, der sich anschließend noch eine fünfte Woche gewünscht hat! Gerade ist auch wieder ein Six Sigma offhouse-Black Belt Training absolviert – guter Zeitpunkt also, mal ein paar Worte zum Ablauf zu verlieren.

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1. Trainings-Woche

Klar, die ersten Stunden sind immer mit einer gewissen Anspannung verbunden – seitens Trainer und Teilnehmer. Man muss sich erstmal finden – auch zurechtfinden – da man sich untereinander und auch oft die Umgebung nicht kennt. Nach einer kurzen Vorstellung der Beteiligten und eines Trailers über den Ablauf des Trainings, gewürzt durch ein paar lockere Sprüche des Referenten ist das Eis in der Regel soweit gebrochen, dass alle entspannt in die erste Pause gehen.

Da das Training dem DMAIC-Zyklus folgt, ist es nicht verwunderlich, dass inhaltlich die Define Phase den Anfang macht. Dazu gehört auch ein tieferes Verständnis der Teilnehmer über Herkunft, Ziele, Nutzen und Kennzahlen von Six Sigma sowie Implementierungsstrategien und die damit verbundenen Protagonisten.

Über die Aufgaben des Champions kommt man dann auch alsbald zu den ersten Werkzeugen wie SIPOC-Diagramm, Voice of Customer-Analyse und KANO-Modell. Überhaupt stehen derartige Soft Tools in den ersten Tagen im Mittelpunkt und es ist Aufgabe des Trainers, deren richtige Anwendung zu vermitteln – aber auch  – was für Six Sigma absolut typisch ist –  das Zusammenspiel dieser Werkzeuge entlang eines Roten Fadens als wesentlichen Mehrwert herauszustellen. Das klappt besonders gut, wenn die Teilnehmer dies in Gruppenübungen selbst erleben und erarbeiten können. Alltagsprozesse wie „Würstchen grillen“ oder „Eier kochen“ können hierbei als Hintergrundsituationen sehr dienlich sein – es hat keiner was zu verlieren, jeder glaubt hier Experte zu sein – um später aufgrund der zu Beginn unterschätzten Komplexität doch sehen zu müssen, dass er mit dieser Vermutung meist gehörig danebenliegt!

Die Soft Tools ermöglichen den Beteiligten einen gleichzeitig konzentrierteren und umfassenderen Blick auf den Prozess und dessen Ergebnisse, lassen sie wichtige von weniger wichtigen Aspekten unterscheiden und stellen dann auch die Zugangsberechtigung durch die Datentür dar. Der Trainer nutzt nun die Gunst der Stunde und bereitet die Teilnehmer auf die dahinter verborgene Datenwelt vor. Nach einer kleinen Einführung in statistische Grundlagen werden die ersten vorsichtigen Schritte mit der Statistiksoftware Minitab gemacht. Sobald die Daten darin dann über geeignete grafische Werkzeuge wie Histogramm, Box-Plot, Zeitreihendiagramm, Pareto-Analyse etc. visualisiert werden, steigt das Interesse des Anwenders sprunghaft an – endlich gibt’s mal richtig ’was zu sehen! Für die BB-Kandidaten ist natürlich wichtig, hierbei zu erkennen, bei welcher Datenart (z.B. stetig oder attributiv) welche Werkzeuge sinnvoll anzuwenden und wie zu interpretieren sind.

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Die Teilnehmer haben nun ein gutes Gefühl und denken sich „ist zwar ne ganze Menge Neues, aber alles vom Schwierigkeitsgrad her doch überschaubar“ !und dann kommen die Themen Prozesskennzahlen, Prozessfähigkeits- und Messsystem-Analyse – und damit auch so die ersten verdächtigen Hinweise darauf, dass da mit Six Sigma doch noch andere Höhen erklommen werden wollen, als die, wie man sie von KVP, Lean oder anderen Optimierungsstrategien her vielleicht schon gewohnt ist.

Zum Glück gibt es auch hierbei ’ne Menge Übungsbeispiele, die man mit Minitab – auch wenn man möchte oder manches verlorengegangen sein sollte, noch Wochen später – nachvollziehen kann. Für  den Trainer steht sicher das Lernziel im Vordergrund, diese Hard Tools der Measure Phase im Alltag unfallfrei anwenden zu können und er muss jedes Mal die Gratwanderung bestehen, wie tief er dabei in evtl. statistische Feinheiten einsteigt. Eines ist klar: Der spätere pragmatische Umgang mit diesen Tools steht im Vordergrund – aber er muss dennoch seriös sein, d.h. aber (zum Glück) nicht, dass der Teilnehmer dafür Statistiker werden muss!

Ein weiterer wichtiger Punkt darf natürlich über den Wochenverlauf nicht unter den Tisch fallen und das ist die Vorstellung der BB-Kandidaten, mit welchem Six Sigma Projekt sie sich in den kommenden Wochen und Monaten so herumschlagen werden. Dies kann in Form einer kurzen Präsentation des Istzustandes, der Projektziele und der Rahmenbedingungen geschehen, auf der dann in den nächsten Trainings-Wochen bei den so genannten Projekt-Reviews aufgesetzt wird.

Ja, und über die 2. Black Belt Trainingswoche kriegen Sie dann in ein paar Wochen ’was zu lesen!

Viel Spaß und Erfolg bis dahin,
Ihr Axel Jungheim

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