KVP - Kontinuierlicher Verbesserungsprozess & LEAN Methoden

7 Managementwerkzeuge – so werden Sie stetig besser!

Die 7 Managementwerkzeuge gehören zum Pool qualitätsfördernder Maßnahmen für das Qualitätsmanagement und zählen damit zur Grundausstattung im Werkzeugkasten des Qualitätsmanagementbeauftragten. Für die Beherrschung technisch bedingter Fehler sind die erforderlichen Qualitätssicherungsmaßnahmen in Form der elementaren Werkzeuge der Qualitätssicherung „Q7″ weitestgehend bekannt und eingeübt. Der Schwerpunkt verlagert sich daher immer weiter auf die durch die Prozesskette bedingten Fehler (richtiges Teil, zu richtiger Zeit, am richtigen Ort). Hier liegen die Ansatzpunkte für die Ausrichtung der zukünftigen Weiterentwicklung durch die sieben Qualitätsmanagementwerkzeuge „M7″. Die „M7″ wurden Anfang der 70er Jahre von dem Ausschuss der „Japanese Union of Sience and Engineers (JUSE)“ unter der Leitung von Prof. Y. Nayantani aus einer Vielzahl von Techniken abgeleitet und vorgestellt. Diese Methoden sind besonders geeignet,  um vorwiegend verbale Informationen zu strukturieren, visualisieren und analysieren. Lesen Sie im folgenden Bericht, wie Sie die „M7″ anwenden können.

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Die drei Schritte der „M7“ im Problemlösungsprozessqualitymoves_0709_s6_1

Die sieben Managementwerkzeuge unterteilen den Problemlösungsprozess in drei Schritte, die aufeinander aufbauen:

Datenanalyse/Problemidentifikation und Problemanalyse mit den Werkzeugen:
Affinitätsdiagramm, Relationen-Diagramm.

Lösungsfindung mit den Werkzeugen:
Baum-/Matrixdiagramm, Portfolioanalyse.

Lösungsumsetzung mit den Werkzeugen:
Netzplan, Problementscheidungsplan.

Zu jedem dieser Schritte können verschiede Techniken im Rahmen der stetigen Verbesserung angewendet werden, die nachfolgend vorstellt werden.


„M1″ Und „M2″ – Datenanalyse und Problemidentifikation

„M1″: Affinitätsdiagramm

Das Affinitätsdiagramm ist ein Werkzeug, bei dem Fakten, Ideen und Meinungen aus Brainstorming-Ergebnissen oder Metaplan- Techniken zu zusammen-gehörigen Ideenfamilien (Clustern) unter einem einheitlichen Oberbegriff zusammenführt werden.

Vorgehensweise
Das zu bearbeitende Thema wird zu Beginn im Team beschrieben. In der folgenden kreativen Phase werden nach den Regeln des Brainstormings eine größere Anzahl an Gedanken, Ideen und Fakten zusammengetragen. Das gesamte Team bestimmt nun, welche Karten inhaltlich zusammen gehören und zu einer Gruppe, dem so genannten Cluster, zusammengefasst werden. Schließlich werden Überschriften für die einzelnen Cluster erarbeitet.

Video: Was ist KVP/KAIZEN?

Video: Der Methodenbaum


„M2″- Relationendiagramm

Das Relationendiagramm ist eine graphische Darstellung der Zusammenhänge von Faktoren eines zentralen Problems. Ausgehend vom zentralen Problem werden Randprobleme gruppiert und anschließend Beziehungen durch Pfeile markiert.

Vorgehensweise
Das Problem wird formuliert. Daraufhin werden in Beziehung dazu stehende Faktoren gesammelt und rund um das zentrale Problem positioniert. Jeweils von einer Karte ausgehend, wird nun für alle Karten geprüft, ob sie in einer Beziehung zu einer anderen Karte steht. Ist ein Einfluss vorhanden, wird ein Pfeil von der Ausgangskarte (Ursache) zu der anderen Karte (Wirkung) gezogen. Eine Karte mit hoher Anzahl von Pfeilen deutet auf eine hohe Gewichtung dieses Faktors hin.

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„M3″ Bis „M5″ – Lösungsfindung

„M3″: Baumdiagramm

Beim Baumdiagramm wird ein Hauptproblem in logische Untergruppen zergliedert und graphisch dargestellt. Diese Methode eignet sich besonders zum Aufschlüsseln von komplexen Problemen und Rangordnungen, z.B. bei Pflichtenheften, Kundenproblemen, Kennzahlen oder zur Vorbereitung von Nutzwertanalysen.

Vorgehensweise
Das Thema wird formuliert. Im nächsten Schritt wird die erste Ebene erstellt. An dieser Stelle muss auf die Hierarchie geachtet werden. D.h., dass die erste Ebene noch nicht zu speziell formuliert wird, da jeder Unterpunkt in dieser Ebene ggf. noch in weiteren Ebenen genauer beschrieben werden soll.


qualitymoves_0709_s7_2„M4″ – Matrixdiagramm

Das Matrixdiagramm stellt die Beziehungen zwischen den unterschiedlichen Ausprägungen zweier Kriterien graphisch in einer Tabelle dar. In den Matrixfeldern wird die Art und Intensität des Zusammenhangs anhand von Symbolen gekennzeichnet.

Vorgehensweise
Zunächst werden die Kriterien eines Themas festgelegt. Jedes Kriterium wird durch einzelne Merkmale beschrieben. Diese sind neu oder aus Ergeb-nissen anderer Werkzeuge entnommen (z.B. Baumdiagramm). Für jede Zelle der Matrix muss nun geprüft werden, ob zwischen den Spalten und Zeilen eine mögliche Beziehung der Merkmale besteht.


„M5″- Portfoliodiagramm

Die Portfolioanalyse wertet erfasste Daten (z.B. eines Matrixdiagramms) in einem Koordinatensystem aus. Die Darstellung der quantitativen Beziehung zweier Faktoren kann dann hergestellt werden, wenn tatsächlich eine Korrelation zwischen beiden besteht.

Vorgehensweise
Nachdem die miteinander zu vergleichenden Objekte festgelegt sind, folgt die Erarbeitung der zu beurteilenden Eigenschaften. Für die beiden Merkmale werden jeweils die Maßgröße und deren Berechnungsweise eindeutig bestimmt und die Werte werden in ein Achsenkreuz eingetragen.

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„M6″ UND „M7″ –  Realisierung

„M6″ – Problem-Entscheidungsplan

Ein Problem-Entscheidungsplan wird angefertigt, um möglicherweise auftretenden Schwierigkeiten bei der Umsetzung einzelner Teilschritte einer Lösung vorzubeugen. Durch die Festlegung von Gegenmaßnahmen sollen Fehler im Voraus vermieden werden.

Vorgehensweise
Nach Ermittlung der relevanten Tätigkeiten werden diese in ihrer logischen bzw. zeitlichen Reihenfolge visualisiert. Im Team werden dann zu jeder Tätigkeit ggf. auftretende Probleme gesammelt und als weitere Ebene dargestellt. Danach werden zu jedem möglichen Problem eine oder mehrere Gegenmaßnahmen gebildet.

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„M7″ – Netzplan

Netzpläne dienen der optimalen zeitlichen Planung, Steuerung und Überwachung von Projekten. Dabei wird das Gesamtprojekt in einzelne Aktivitäten, mit definierten Anfangs und Endterminen zerlegt und graphisch dargestellt. Als kritischer Pfad ergibt sich die Tätigkeitsabfolge, bei der keine Zeitpuffer mehr vorhanden sind.

Vorgehensweise
Zuerst werden alle für das Erreichen des Projektziels notwendigen Vorgänge geplant. Im nächsten Schritt werden die Anfangs- Ende-Beziehungen ermittelt, welche Auskunft geben, in welcher Reihenfolge und in welchen Zeitabständen die Vorgänge ablaufen müssen. Dies wird so lange wiederholt, bis alle Vorgänge platziert wurden. Im nächsten Schritt werden die direkt folgenden Vorgänge graphisch verbunden.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und Gelingen bei der Umsetzung.
Ihr Reinhold Kaim

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